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Mottbrand im Pendolino: Ursache geklärt

Bern, 25.04.2007 - Am 11. April 2006 kam es in einem Pendolino im Zimmerbergbasistunnel zu einem Mottbrand. Die 115 Reisenden und das Fahrpersonal mussten evakuiert werden. Drei Passagiere erlitten leichte Verletzungen. Die Unfalluntersuchung ergab, dass eine nicht richtig angezogene Schraube im Hochspannungsteil eines Wagens den Zwischenfall verursacht hatte.

Die Unfalluntersuchungsstelle Bahnen und Schiffe (UUS) hat die Untersuchung des Vorfalls vom 11. April 2006 abgeschlossen und heute den Schlussbericht veröffentlicht. Der Zweck der Untersuchung der UUS ist die Verhütung von weiteren derartigen Ereignissen und damit eine Verbesserung der Sicherheit bei den Transportunternehmungen. Für allfällige strafrechtliche Aspekte des Unfalls ist die kantonale Strafuntersuchungsbehörde zuständig.

 

Hergang des Ereignisses:

Am Dienstag, 11. April 2006 konnte der Lokführer des Zuges 157, bestehend aus einer ETR 470 Komposition ‚Pendolino’ der Firma CISALPINO, nach Passieren der Schutzstrecke im Eingangsbereich des Zimmerbergbasistunnels den Hauptschalter nicht mehr einschalten. Er liess den Zug im Tunnel ausrollen und versuchte, den Hauptschalter wieder einzuschalten. Dabei kam es zu einer Explosion und zu einem Mottbrand. Aufgrund der Rauchentwicklung im hinteren Zugsteil entschloss sich der Zugchef, den Zug zu evakuieren. Die Reisenden verliessen den Tunnel über die Notausstiege ‚Lätten’ und Kilchberg.

 

 

 

Untersuchungsergebnisse:

Die Untersuchung durch die UUS führte zu folgenden Ergebnissen:

 

• Schon auf der Fahrt von Milano nach Stuttgart traten bei Zug 156 2 Störungen am Hauptschalter auf. Auf der Fahrt von Stuttgart nach Zürich kam es bei der Schutzstrecke Thayngen zu einer weiteren Störung. Diese Störungen konnten durch den Lokführer jeweils wieder behoben werden.

 

• Eine nicht richtig angezogene Schraube im Hochspannungsteil  beim Hauptschalter hat zu einer lokalen, starken Erwärmung und dadurch zu einer Schädigung der Vakuum-Schaltkammer des Hauptschalters auf dem Wagen 7 geführt. Es kam in der Folge zu einem stehenden Lichtbogen, zum Bersten des Hauptschalters und zum Mottbrand im Schaltkasten des Wagens 8. Mit dem Senken des Stromabnehmers durch den Lokführer erlosch der Mottbrand.

Adresse für Rückfragen

Ergänzende Informationen werden vom Leiter der Unfalluntersuchungsstelle, Walter Kobelt (079/456 66 52) und von Jean Gross (079 292 48 75) erteilt.

Herausgeber

Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST, Bereich Bahnen und Schiffe
http://www.sust.admin.ch



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Letztes Update: 10.09.2020